Speak No Evil (2024): Das Ende erklärt (2024)

  • 17. September 2024

  • Constantin Flemming
  • 6 Min.

Ein ver­meintlich entspan­ntes Woch­enende zweier Fam­i­lien wird zum Kampf um Leben und Tod – kein Wun­der, wenn eines der Pärchen etliche Leichen im Keller hat. Hier find­est Du das Ende von „Speak No Evil” (2024) mit James McAvoy erklärt.

Darum geht’s in Speak No Evil (2024)

Speak No Evil (2024) ist das US-Remake des gle­ich­nami­gen dänis­chen Films aus dem Jahr 2022. Die US-amerikanis­che Ver­sion von Regis­seur James Watkins weicht in etlichen Details vom Orig­i­nal ab, vor allem aber in einem entschei­den­den Punkt: Watkins ver­passt der Geschichte ein anderes Ende.

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Es ist nicht nur ein­fach etwas weniger gewalt­tätig und blutig als das Orig­i­nal – was bei der Hol­ly­wood-Fas­sung eines europäis­chen Gen­re­films wenig über­raschend ist. Es weicht so stark vom Orig­i­nal-Finale ab, dass es die ursprüngliche Geschichte prak­tisch auf den Kopf stellt.

Diese Geschichte begin­nt so (im Orig­i­nal und im Remake): Ben (Scoot McNairy), Louise (Macken­zie Davies) und ihre zwölfjährige Tochter Agnes (Alix West Lefler) urlauben in der Toskana. Dabei machen sie die Bekan­ntschaft von Pad­dy (James McAvoy), Cia­ra (Ais­ling Fran­ciosi) und ihrem Sohn Ant (Dan Hough). Zurück in Lon­don bekom­men Ben und Louise eine Ein­ladung, Pad­dy und Cia­ra in ihrem Land­haus in Südeng­land zu besuchen.

Das Wieder­se­hen nimmt schnell merk­würdi­ge For­men an, denn die Gast­ge­ber ent­pup­pen sich als über­grif­fige und recht unfre­undliche Zeitgenossen. Ben und Louise wollen aber nicht unhöflich erscheinen und hal­ten erst ein­mal ihren Mund. Ein (fast fataler) Fehler.

So endet derFilm

Die anfängliche Idylle eines ver­meintlich friedlichen Woch­enen­des mün­det schließlich in einen Serienkiller-Hor­ror. Der sprach­be­hin­derte Ant führt Agnes in den Keller, wo Kof­fer, Bilder und aller­lei Gegen­stände lagern.

Dabei wird klar, dass Ant gar nicht der Sohn von Pad­dy und Cia­ra ist. Er wurde vielmehr von den bei­den mit seinen leib­lichen Eltern auf das Anwe­sen gelockt, wo Pad­dy die Eltern umbrachte und Ant die Zunge abschnitt. Und die Hin­ter­lassen­schaften im Keller der Sche­une weisen darauf hin, dass Ant und seine Eltern nicht Pad­dys und Cia­ras erste Opfer waren.

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Agnes gelingt es zwar, Ben und Louise über den Gru­sel­fund zu informieren. Aber aus der Flucht vom Anwe­sen wird erst ein­mal nichts. Ben und Louise ret­ten Ant vor Pad­dy, der ihn in einem See ertränken will. Dabei ger­at­en Ben und seine Fam­i­lie aber in Pad­dys Gefangenschaft.

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Der allerd­ings hat die Rech­nung ohne Louise gemacht. Es kommt zu ein­er Explo­sion der Gewalt: Louise set­zt Pad­dy mit Säure außer Gefecht, erschlägt einen her­beigeeil­ten Mit­täter mit dem Ham­mer und stürzt Cia­ra vom Dach.

Pad­dys Ende kommt dann in zwei Stufen: Zunächst jagt ihm Agnes eine Betäubungsspritze unter die Haut, die offen­sichtlich für sie gedacht war. Dann wird er von Ant zu Tode gesteinigt. Der Hor­ror ist also vorüber – Ben, Louise, Agnes und Ant haben über­lebt, der Killer und seine Mittäter:innen sind erledigt.

Speak No Evil hat also ein Hap­py End – ein hartes zwar, aber schließlich siegt das Gute über das Böse. Das ist bei dem Psy­choter­ror und allen Gemein­heit­en, die die Sto­ry zu bieten hat, eine beruhi­gende Erken­nt­nis. Aber auch eine harsche Umkehrung des Finales im Orig­i­nal­film. Zudem ist das Ende von Speak No Evil damit noch lange nicht voll­ständig erk­lärt.

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Ganz und gar nicht beruhi­gend endet das dänis­che Orig­i­nal von Regis­seur Chris­t­ian Tafdrup. Dort siegt das Böse über das Gute. Patrick (im Remake Pad­dy) bringt Ant um. Björn (im Remake Ben) find­et die Leiche und somit her­aus, dass sein Gast­ge­ber ein Killer ist. Die Erken­nt­nis nützt ihm aber nichts mehr.

Patrick bringt Bens Fam­i­lie in seine Gewalt, schnei­det Agnes die Zunge her­aus und steinigt ihre Eltern zu Tode. Patrick und seine Frau Karin haben somit ein neues Kind und kön­nen ihre Mord­serie fort­set­zen.

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Das Ende von Speak No Evil (2024) erklärt: Ist Ciara nun Opfer oderTäter?

Pad­dy ist der Haupt­täter und die treibende Kraft hin­ter der mon­strösen Mord­serie. Aber welche Rolle spielt Cia­ra in diesem bösen Spiel? Am Ende fle­ht sie Louise an, ihr zu helfen: Sie sei Pad­dys erstes Opfer, sein „erstes Kind”. Er habe sie ent­führt, als sie so alt war wie Agnes. Ist das glaub­würdig oder nur eine Lüge, um das eigene Leben zu ret­ten? Der Film liefert zumin­d­est Hin­weise darauf, dass Cia­ras Geschichte stim­men kön­nte.

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Da ist etwa der große Alter­sun­ter­schied zu Pad­dy: Sie ist 17 Jahre jüngerals er und eben­so lange mit ihm zusam­men, also kön­nte er sie tat­säch­lich als Kind in seine Gewalt gebracht haben. Zudem gibt es Anze­ichen dafür, dass Pad­dy sie emo­tion­al, kör­per­lich und wahrschein­lich sog­ar sex­uell miss­braucht.

Speak No Evil (2024): Das Ende erklärt (2)

Kön­nte Cia­ra das erste Opfer von Pad­dy gewe­sen sein? —Bild:pic­ture alliance / COLLECTION CHRISTOPHEL | Uni­ver­sal Pic­tures - Blum­houseP

Fakt ist jedoch, dass Cia­ra nicht nur die (ver­mut­lich unfrei­willige) Geliebte von Pad­dy ist, son­dern auch seine beflis­sene Kom­plizin. Sie befind­et sich zweifel­los in ein­er Art Abhängigkeitsver­hält­nis zu dem Haush­er­ren, scheint aber selb­st eine starke sadis­tis­che Nei­gung zu haben.

Wie son­st hätte sie die jahre­lange Mord­serie ertra­gen kön­nen? Und warum hat sie die ver­mut­lich zahllosen Möglichkeit­en zur Flucht nicht genutzt?

Warum wurde Paddy zum Serienkiller?

Das Remake von Speak No Evil ist am Ende ein recht kon­ven­tioneller Hor­ror­film. Gen­reüblich spielt die Moti­va­tion des Täters dabei eine eher unter­ge­ord­nete Rolle. Er ist eben böse, grauen­voll, uner­gründlich. Warum Pad­dy mordet (immer­hin sind es wohl acht Fam­i­lien, die er zer­stört hat), erk­lärt der Film nicht.

Pad­dy und Cia­ra wollen unbe­d­ingt eine Fam­i­lie haben. Offen­bar endete der Ver­such, ein eigenes Kind zu bekom­men, mit ein­er Fehlge­burt. Aber das erk­lärt nicht wirk­lich, warum sich die bei­den ein Ersatzkind mit Gewalt ver­schaf­fen mussten.

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Pad­dy ist ein Sadist, der rück­sicht­s­los seine Inter­essen durch­set­zt. Er ist wie ein Raubti­er: Er nimmt sich, was ihm gefällt, er tötet alles, was sich ihm in den Weg stellt. Pad­dy selb­st liefert auch einen Hin­weis darauf, warum er so han­delt.

Auf Bens Frage, warum Pad­dy und Cia­ra so grausame Dinge tun, antwortet er: „Weil ihr es uns erlaubt.” Das ist ein Schlüs­sel­satz zum Ver­ständ­nis des Films und er fällt so auch im Orig­i­nal­film. Pad­dy hat recht, wenn er behauptet, er tue, was er tue, weil andere es ihm erlauben wür­den.

Oder anders aus­ge­drückt: Weil nie­mand ihn stoppt, wed­er ver­bal noch kör­per­lich, set­zt Pad­dy seine Gewalt­serie ein­fach fort. Er scheint damit seinem Umfeld zeigen zu wollen, wie schwach und daher ver­acht­enswert Men­schen doch sein kön­nen. Die Schwäche ander­er ist seine Stärke. Und die lässt er seine Opfer spüren, mit allen Mit­teln. Pad­dys Ver­brechen sind eine Macht­demon­stra­tion.

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Das Ende von Speak No Evil (2024) erklärt: Weibliche Tatkraft siegt

Ins­beson­dere Ben leis­tet sich Schwächen, die Pad­dy nur zu gern aus­nutzt. Auch als die Zumu­tun­gen und Frech­heit­en, die sich Pad­dy und Cia­ra ihren Gästen gegenüber her­aus­nehmen, immer unerträglich­er wer­den, ist Ben zu feige, seinen Mund aufzu­machen und Gren­zen zu set­zen.

Er will um keinen Preis unhöflich erscheinen und sich kor­rekt ver­hal­ten. Erschw­erend kommt hinzu, dass Ben ein echter Ver­lier­er zu sein scheint: Er ist arbeit­s­los und offen­bar im Leben auch ziem­lich ori­en­tierungs­los. Pad­dy hinge­gen scheint ein ganz­er Kerl zu sein. Ein echter Mann eben, der die Dinge in die Hand nimmt, weiß, wo es langge­ht, und stets die Ansagen macht.

Ben bewun­dert Pad­dy sog­ar. Beze­ich­nen­der­weise lehnt er sich bis zum bluti­gen Ende nicht gegen dieses kranke männliche Rol­len­vor­bild auf. Er ver­schont den ver­let­zten Pad­dy und über­lässt es einem Kind (Ant), die tödlichen Schläge auszuführen. Und es ist seine Frau Louise, die sich mit (notwendi­ger) Gewalt den Weg aus der Gefan­gen­schaft bah­nt und ihre Fam­i­lie ret­tet.

Ben ist und bleibt ein Schwäch­ling, aber immer­hin über­lebt er – dank weib­lich­er Tatkraft. Wer mag, kann darin eine (tröstliche) Botschaft sehen. Die Botschaft des Orig­i­nal­films hinge­gen ist nieder­schmetternd: Sie stellt die Zivil­i­sa­tion infrage, indem sie die Schwachen dem Unter­gang wei­ht und die Starken tri­um­phieren lässt.

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